Gruppenevent

BiPi-Feuer

Ein ganz besonderes Lagerfeuer ist das BiPi-Feuer, welches noch heute auf der ganzen Welt genau nach den von Robert Baden-Powell (BiPi) aufgestellten Regeln zelebriert wird.“ 1)

Nach zahlreichen Überlieferungen geht diese Tradition zurück auf das allererste Pfadfinderlager überhaupt, das Robert Baden Powell (BiPi) 1907 auf der südenglischen Insel Brownsea organisiert hatte. Andere Erzählungen sehen den Beginn am ersten World Scout Jamboree, 1920 in London, bei dem BiPi mit Pfadfindern „aus aller Welt an einem solchen ‚BiPi-Feuer‘ gesessen haben. Damit der Geist oder die Atmosphäre von diesem Feuer in die Welt hinaus getragen werden kann und so für immer erhalten bleibt, nahmen die Teilnehmenden je ein Stück Kohle aus dem Feuer (BiPi-Kohle). Jedes Mal wenn ein BiPi-Feuer entzündet wird, wird ein solches Stück Kohle mit ins Feuer gelegt.

Als Erstes wird ein*e Feuermeister*in gewählt, der*die für das Feuer zuständig ist. Diese Aufgabe ist eine große Ehre für den*diejenige*n, welche*r gewählt wird. Der*die Feuermeister*in baut das Feuer auf, zündet es an und legt Holz nach.

Für den Aufbau werden die ersten zwei Hölzer parallel zueinander hingelegt und nach Norden und Süden ausgerichtet. Die nächsten Hölzer, welche etwas kürzer sind, werden im rechten Winkel dazu auf die ersten Hölzer gelegt. So wird weiter verfahren, bis das Pagodenfeuer ungefähr acht Schichten aufweist, je nach Dicke der Hölzer. Das Innere des Feuers wird mit Tannenreisig gefüllt.

Um das Feuer wird ein Steinkreis gelegt, der von niemandem mehr betreten werden darf. In einem Abstand von zwei bis drei Meter zum Feuer wird ein zweiter Steinkreis gelegt, der nur vom*von der Feuermeister*in betreten werden darf. Die Teilnehmenden sitzen um den äußeren Steinkreis.

Zum Anzünden schiebt der*die Feuermeister*in von Norden her eine brennende Fackel zwischen die Hölzer, um das Tannenreisig zu entzünden. Nun folgt der wichtigste Teil: Ein Stück Kohle aus einem vorangehenden BiPi-Feuer wird beigefügt. So ist jedes BiPi-Feuer dasselbe Feuer, an dem auch BiPi selber gesessen hat. Zum Holz nachlegen nimmt der*die Feuermeister*in einen Stein aus dem äußeren Kreis, um ihn betreten zu können. Das Holz stellt er von oben her ins Feuer, damit seine Form erhalten bleibt. Nach dem Verlassen des Kreises schließt er ihn wieder.

Wenn das Lagerfeuer erloschen ist, nimmt der*die Feuermeister*in ein übriggebliebenes Stück Kohle, um dies dem nächsten BiPi-Feuer beizulegen. So lebt die Tradition weiter.“ 1)

Es gibt auch die Tradition, dass mit der Kohle jeweils eine Liste der früheren Feuer, aus denen diese stammt, übergeben wird. Es können auch BiPi-Kohlen aus verschiedener Herkunft für ein Lagerfeuer verwendet werden, womit dann die beiden (oder mehrere) Listen miteinander verschränkt werden.

Weiters gilt zumeist die Regel, dass die BiPi-Kohle nur von jemandem weitergegeben werden darf, der*die selbst beim BiPi-Feuer beteiligt war, aus dem sie stammt. 

  1. „Die Pfadistufe. Allzeit bereit“, Pfadibewegung Schweiz (leicht redigiert)

Diese Tradition hat Stephan Ammann auch in die Pfadfindergruppe Bregenz gebracht. Das erste Bregenzer BiPi-Feuer fand am Samstag, 29. Juni 2024, beim Pfadfinderheim statt.
-> Versprechen am BiPi-Feuer