AJAB,  Gruppenevent

Abschlussgrillen

Am Samstag, 1. Juli 2023, traf sich die ganze Gruppe zum traditionellen Abschlussgrillen.

Nachdem für das leibliche Wohl gesorgt war, informierte RaRo-Stufenleiter und Gruppenarchivar Mario Lechner darüber, dass vor genau 75 Jahren erstmals Pfadfinderinnen in Bregenz und damit auch erstmals in Vorarlberg ihr Pfadfinderversprechen ablegten. Er verlas dazu einen Text aus den Erinnerungen von Pepi Hächl, dem Gründer der Pfadfindergruppe Bregenz (siehe unten).

Anschließend legten die beiden Guides Nora und Ronja sowie die Späher Elis, Laurenz und Tim ihr Pfadfinderversprechen. An Ranger Clara Riedmann wurde das Engagement-Abzeichen verliehen. Da sie ab Herbst in Wien studieren wird, schenkte ihr Gruppenleiterin Lisi Mair im Namen der Pfadfindergruppe Bregenz eine Bussole (Kompass), damit sie weiterhin ihren Weg durch das Leben und ab und zu auch wieder zurück nach Bregenz finde.

Die Stufenleiter*innen informierten die Eltern schließlich noch über die bevorstehenden Sommerlager, bevor der Sommerabend noch lange um das Lagerfeuer genossen wurde.

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Pepi Hächl: Aussprache bei Bischof Paulus in Oberlochau über die Pfadfinderinnen 1947

Ich hatte das volle Vertrauen von Bischof Paulus, aber in Sache Pfadfinderinnen erhielt ich ein eindeutiges „Nein“. Ich erhielt die klare Frage, ob ich als LFM (Anm. Landesfeldmeister) die Pfadfinderinnen unterstütze. Meine Antwort war, dass es nicht in meiner Kompetenz liege, Bestrebungen von Mädchen, welche zu Gründungen von Pfadfinderinnen führen, mich entgegen zu stellen. Es war damals Anneliese Wachter, spätere Frau des Dir. Alb. Lingenhöle und die Tochter des Zahnarztes Dr. Kohler, Bregenz, welche in Bregenz sehr rührig waren. Die Vorsprache der beiden bei Bischof Rusch bezeichnete er als „freches Auftreten“. Ich wußte, dass Sepp Büsel insgeheim den Mädchen zur Seite stand und traf auch keine Vorkehrungen, ihm das zu untersagen.

Es wurde mir schließlich bekannt, dass einestages bzw. abends soviel ich mich erinnere 1947 oder 1948 am Gebhardsberg eine Versprechensfeier der Mädchen stattfindet. Da ich als LFM aber nicht teilnehmen durfte, ging ich zivil und ohne mich sichtbar zu machen zu dieser Versprechensfeier, über die ich nur sehr erbaut sein konnte, mit welchem Ernst und welcher Feierlichkeit die Mädchen ihr Versprechen ablegten. Dabei spielte sich folgende Episode ab: Ich hielt mich für die Mädchen unsichtbar im Hintergrund, da trat ein Mann in Knickerbockerhose, eine Schmetterlingsbüchse wie vor 40 – 50 Jahren bei Kindern üblich umhängend und eine Sonnenbrille tragend auf mich zu, mit den Worten: „Pepo bist du o doa“. Ich mußte noch wegen der verstellten Stimme sagen: „Ich kenne Sie nicht, wer sind Sie?“ „D’r „Uhu“ bin i“, sagte Kurat Böckle und gab den Mädchen, ohne daß sie es sahen, im Hintergrund den Segen. Stillschweigend entfernten wir uns und ich dachte nur, müssen wir nach allem, was der Nationalsozialismus an Elend und Kirchenverfolgung brachte, noch gleich den Katakombenchristen dies miterleben?

Die Gruppe konnte sich mangels Unterstützung nicht halten, aber der Geist war in den Mädchen und später siegte die Vernunft und Einsicht auch kirchlicher Kreise.