Ranger und Rover
sehen – verstehen – handeln
Pfadfinder*innen zwischen 16 und 20 Jahren heißen Ranger (Mädchen) und Rover (Burschen) – kurz auch RaRo genannt. RaRo sein heißt, sich zunehmend selbst zu bestimmen, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. In einer Gruppe von Freunden und Freundinnen geht es darum, die eigenen Wünsche und Ideen umzusetzen.
RaRo nehmen an nationalen und internationalen Lagern und Veranstaltungen teil, sie befassen sich im Rahmen von Projekten und Aktionen mit selbstgewählten Themen. Im Sinne der gesellschaftspolitischen Relevanz machen sie einen Schritt aus der Pfadfindergruppe hinaus in unsere Gesellschaft – ganz im Sinne des RaRo-Wahlspruchs „sehen – verstehen – handeln“.
Mehr zur RaRo-Stufe auf der PPÖ-Website
Rotte Epona Bregenz
Das RaRo-Team einer Pfadfindergruppe heißt Rotte oder Runde. Vor den Zeiten der Koedukation war Rotte die Bezeichnung für eine Gruppe von Rovern und Runde jener für eine Ranger-Gruppe.
Seit Sommer 2025 trägt die Bregenzer Rotte den Namen der keltisch-römischen Göttin Epona, verfügt über ein eigenes Logo und trägt dieses als Abzeichen auf der Pfadi-Uniform (Kluft).
Wie kommt es dazu?
In diesem Sommer findet in Kritzendorf, einem Stadtteil von Klosterneuburg in der Nähe von Wien, ein Gruppensommerlager (GruSoLa) der PPB statt.
Epona bzw. ein 3D-Nachdruck eines Epona-Reliefs spielt eine zentrale Rolle in der Rahmengeschichte des Lagers. Am Ende des Lagers wird der Rotte
- der Name „Rotte Epona Bregenz“ verliehen.
- Sie erhält das Logo.
- Die Rottenmitglieder erhalten einen Button als provisorisches Abzeichen.
- Die Rotte erhält den Auftrag, „die Bruchstücke des Eponareliefs heil nach Bregenz zu bringen, dort zusammenzuführen und im RaRo-Raum (Epona-Raum) aufzuhängen.
- Weiters hat die Rotte einen Rottenstab mit einem Epona-Wimpel anzufertigen.
- Die Rotte Epona wird beauftragt, nach antikem Vorbild jeweils am 18. Dezember das Fest der Epona in geeigneter Weise zu feiern.
Aber! Alles der Reihe nach!
Lagermotto
Das Motto des GruSoLa wurde in einem partizipativen Prozess entwickelt und in einer finaelen Abstimmung lag „Römer“ weit vorne.
Beim Vorbereitungslager im April in Hard gab es grundlegende Informationen zu diesem Thema und dabei speziell auch zur keltisch-römischen Göttin Epona, die auf einem Relief über dem Nordtor der Oberstadt dargestellt ist und die für das GruSoLa noch eine gewichtige Rolle spielen sollte.
➔ Epona Brigantiī Vindobonaeque, Factsheet und Kontrollfragen
Epona
Bei den Kelten und so auch in Brigantium wurde neben anderen Göttinnen und Göttern auch die Göttin Epona verehrt. Sie war bei den Kelten zuständig für Fruchtbarkeit und bei den Römern für Pferde.
Epona wurde meist mit Pferden, oft auch mit einer Schale, Früchten oder einem Füllhorn abgebildet, was auf ihre Funktion als Fruchtbarkeitsgöttin verweist.
Bei den Römern wurde sie auch als Schutzgöttin der Kavallerie und der Wagenführer verehrt. In der Spätantike wurde das Fest der Epona am 18. Dezember begangen. Figuren der Göttin wurden in kleinen Schreinen bei Pferdeställen verehrt.
In Bregenz wurde ein Sandsteinrelief der Epona aus römisch-keltischer Zeit über dem Nordtor der alten Stadtmauer eingemauert. Bis ins späte 19. Jahrhundert galt es als Bildnis der Guta. 1980 wurde es durch eine Replik ersetzt. Das Original befindet sich im Vorarlberger Landesmuseum.
Ehreguta
Die Ehreguta von Bregenz ist eine sagenhafte Figur aus dem Appenzellerkrieg des ausgehenden Mittelalters. Ob es sich um eine historische Person handelt, wird kontrovers beurteilt. Während der Belagerung von Bregenz im Spätherbst und Winter 1407/08 habe sie Angriffspläne der Belagerer auskundschaften können und so Bregenz gerettet.
Nach ihr ist in der Bregenzer Oberstadt der Ehregutaplatz benannt.
Die Sage berichtet von einem Weiblein, das in einer Rankweiler Schenke Hauptleute des Bundes ob dem See belauschte, als diese berieten, wie die belagerte Stadt Bregenz einzunehmen sei. Sie wurde ertappt und musste schwören, nichts zu verraten. Trotzdem machte sie sich bei Schneetreiben und Eiseskälte auf den Weg nach Bregenz und informierte die Ratsherren der Stadt, sodass der Angriff der Appenzeller vereitelt und diese schließlich vernichtend geschlagen werden konnten. Um ihren Eid nicht zu brechen, sprach sie nicht mit den Ratsherrn selbst, sondern mit dem Ofen der Ratsstube.
3D-Replik
Der PPB-Finanzreferent Kevin Rückl durfte das Original im Landesmuseum scannen und erstellte daraus im 3D-Drucker eine neunteilige Replik.
Auftrag!
Die Exploratores Brigantini (Bregenzer Pfadfinder*innen) werden ausgesandt, um das gestohlene Epona-Relief wieder nach Brigantium (Bregenz) zurückzubringen.
Das Relief der Göttin Epona wurde gestohlen. Der Praefectus vigilum (Kommandant der Stadtpolizei) gibt bekannt, dass aus geheimdienstlichen Informationen zu schließen ist, dass das gestohlene Heiligtum nach Vindobona (Wien) verschleppt wurde. Der Magister Civium Michaelus Opulentus (Bürgermeister Michael Ritsch) gibt nun den Befehl, dass die Exploratores Brigantini unweit von Arrianis (Klosterneuburg), vor den Toren Vindobonae ihr Castrum (Lager) aufschlagen, sich auf die Suche nach dem Relief machen und es unverzüglich wieder nach Brigantium zurückbringen müssen. Er warnt davor, dass sowohl eine Hungersnot als auch ein Verkehrschaos drohen, wenn die Göttin der Fruchtbarkeit und der Pferde nicht mehr über die Stadt wacht. Die Exploratores werden also zur Eile getrieben. Spätestens am Montag, 4. August 2025 (A. D. MMXXV), soll das Relief wieder in Brigantium sein!
In Kritzendorf angekommen, erfahren die Kindern und Jugendlichen, dass das Relief in mehrere Teile zerbrochen und in ganz Wien und Umgebung verteilt wurde. Es gelingt den Lagerteilnehmer*innen, alle neun Teile zu finden, zusammen zu fügen und heil nach Brigantium zurück zu bringen.
Eponaraum
Inzwischen hat das Relief einen Ehrenplatz im RaRo-Raum, dem Eponaraum, erhalten.
Abzeichen käuflich zu erwerben
Das Abzeichen der Rotte Epona Bregenz ist um € 3,- (für PPB-Mitglieder € 2,50) käuflich zu erwerben. Zu bestellen unter epona@pfadfinder-bregenz.at
Rottenabend
Die Rotte Epona trifft sich immer am Dienstag um 18.30 Uhr.
Weitere Heimstundenzeiten finden sich unter Mitmachen.
RaRo-Begleiter
Mario Lechner
Stufenleiter
Kontakt:
raro@pfadfinder-bregenz.at
epona@pfadfinder-bregenz.at
